Herr Geisel ändert seine Meinung: Doch keine Komplettbebauung der Trabrennbahn erwünscht#
Der ehemalige Senator und ehemalige Abgeordnete für Karlshorst und Rummelsburg, Andreas Geisel, hat kürzlich per Pressemitteilung wissen lassen, dass eine umfassende Bebauung der Trabrennbahn weder wünschenswert noch rechtlich machbar sei: https://andreas-geisel.de/trabrennbahn-karlshorst-erhalt-des-pferdesports-und-behutsame-entwicklung-notwendig/
Verschwiegen wird dort, dass es seinerzeit Herrn Geisels Parteifreund Kevin Hönicke (ehem. Baustadtrat in Lichtenberg) war, der den Weg frei machen wollte zu dieser Bebauung, und dazu die Zuarbeit von Bausenator Geisels Behörde benötigte, da hierzu eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich war. Geisels Nachfolger Christian Gaebler scheint keine Ambitionen zu haben diesbezüglich aktiv zu werden. Die Pläne zur Bebauung wurden seinerzeit von Stadtrat Hönicke selbst vorgestellt: https://www.youtube.com/watch?v=Ag9z7Puid9A. Warum ein Stadtrat sich derart zum Handlanger von kommerziellen Interessen macht, bleibt sein Geheimnis (wie auch manche andere Vorgänge die in Summe letztlich zum Ende seiner Stadtratstätigkeit führten).
Laut der Mitteilung haben Die ersten Untersuchungen zum Bebauungsplan ... deutlich gemacht, dass die ursprünglichen Pläne der Eigentümer für den Bau von rund 500 neuen Wohnungen planungsrechtlich nicht umsetzbar sind. Wenn das bereits die ersten Untersuchungen gezeigt haben, stellt sich die Frage, warum das damals nicht öffentlich kommuniziert wurde, warum sich Herr Hönicke trotzdem um die Aufstellung eines Bebauungsplan und eine Änderung des FNP bemühte, und warum dieses Ansinnen nicht zeitnah von Herrn Geisel abgelehnt wurde. Nun darf jedermann -auch ein gefallener Senator- seine Meinung ändern, aber jetzt so zu tun als sei der Schutz des Geländes jederzeit die oberste Priorität gewesen, entspricht offensichtlich nicht den Tatsachen. Wer das Baugeschehen in Lichtenberg in den letzten Jahren verfolgt hat, wird sich des Eindrucks kaum verwehren können, dass die Herren Geisel und Hönicke noch keine Grünfläche gesehen haben die sie nicht lieber bebauen wollten. Die Vorgänge rund um den Ilse Kiez sprechen eine ähnliche Sprache.
Richtig ist sicherlich, daß die Trabrennbahn keine langfristige Perspektive hat, und dass der Erhalt (bzw. die Einrichtung) des Geländes als Natur- und Naherholungsgebiet wünschenswert ist, gern auch für Sport- und Jugendfreizeitangebote mit denen Karlshorst schmerzlich unterversorgt ist.